Bundestagswahl 2017
"Mutti" bleibt Bundeskanzlerin. AfD wird drittstärkste Kraft, die FDP ist wieder dabei. Das sind die Schlagzeilen dieser Bundestagswahl. Wie schon bei der letzten Bundestagswahl gibt es an dieser Stelle den Vergleich des Wählerwillens der Metebacher mit dem Rest der Republik. Auf einen Vergleich mit der letzten Bundestagswahl verzichte ich hier, da bei der Bundestagswahl 2013 noch Metebach und Neufrankenroda zusammen gewählt haben.
Die Wahlbeteiligung in Metebach lag mit fast 80% deutlich höher als im Land und in der Republik.
Mit der Erststimme kann ein Kandidat direkt in den Bundestag gewählt werden. Bei uns hat diese Wahl Tankred Schipanski, wie auch im gesamten Wahlkreis, gewonnen.
Mit der Zweitstimme hat der Wähler die Möglichkeit, eine Partei in den Bundestag zu wählen. In Metebach haben, wie im Bundesdurchschnitt, ein Drittel der Wähler für ein "weiter so" gestimmt. Ein Viertel der Metebacher Wähler hat sich für die AfD entschieden und die AfD macht damit einen Riesensatz nach vorne im Ort. Wahrscheinlich haben die tausende Flüchtlinge im Ort oder das Flüchtlingsheim hier die Wähler zu diesem Schritt bewogen. Ach nee, stop, wir haben hier in Metebach ja weder Flüchtlinge noch Flüchtlingsunterkünfte. Vermutlich waren es doch andere Punkte aus dem AfD Wahlprogramm, die die Metebacher AfD-Wähler überzeugten. Vielleicht die Ablehnung der erneuerbaren Energien? Zwar haben wir es den Investitionen in die erneuerbaren Energien zu verdanken, das im Osten des Dorfes die Freileitung durch eine Erdleitung ersetzt wurde. Auch ein neuer Stromverteiler wurde gebaut. Jedoch versorgte während der Bauphase ein dieselbetriebernes Stromaggregat für eine Woche ganz Metebach mit Strom. Das könnte einigen Metebachern zu laut gewesen sein, weshalb sie ihre Stimmer der AfD gaben. Möglicherweise hat aber auch die Forderung nach mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum die AfD-Wähler in Metebach überzeugt. Schließlich gibt es im Ort nicht eine Überwachungskamera an öffentlichen Straßen und Plätzen hier. Ok, die Kriminalstatistik weist für das letzte Jahr keine Straftaten in Metebach aus, aber mit einer entsprechenden Videoüberwachung kann der AfD-Wähler vielleicht Parkvergehen aufspüren und ahnden. Ok, genug Sarkasmus. Widmen wir uns lieber der nächsten Partei. In Metebach könnte die FDP nicht so viele Stimmen sammeln wie im Bundesdurchschnitt. Offensichtlich habe die Metebacher erstmal genug vom Neoliberalismus.
Wahlbeteiligung
Wahlbeteiligung | Metebach | Thüringen | Deutschland |
79,8 % | 74,3 % | 75,9 % |
Erststimme
Erststimme | Metebach | Wahlkreis (Gotha/Ilmkreis) |
Tankred Schipanski (CDU) | 35,8 % | 29,0 % |
Anke Hofmann-Domke (DIE LINKE) | 20,9 % | 15,6 % |
Petra Heß (SPD) | 10,4 % | 18,6 % |
Carsten Günther (AfD) | 25,4 % | 23,9 % |
Matthias Schlegel (B90/Die Grünen) | 3,0 % | 3,3 % |
Martin Mölders (FDP) | 4,5 % | 6,0 % |
Wolfgang Sturm (Freie Wähler) | 0,0 % | 3,6 % |
Zweitstimme
Zweitstimme | Metebach | Thüringen | Deutschland |
CDU | 31,3 % | 28,8 % | 33,0 % |
DIE LINKE | 19,4 % | 16,9 % | 9,2 % |
SPD | 13,4 % | 13,2 % | 20,5 % |
AfD | 23,9 % | 22,7 % | 12,6 % |
GRÜNE | 3,0 % | 4,1 % | 8,9 % |
FDP | 4,5 % | 7,8 % | 10,7 % |
DM | 1,5 % | 0,4 % | 0,1 % |
Die Partei | 3,0 % | 1,5 % | 1,0 % |
Quelle Thüringer Landesamt für Statistik
Quelle Bundeswahlleiter